German translation of One of Us.
Inmitten der Unendlichkeit
sind wir und wer jetzt lebt
beschenkt mit einer Seltenheit
die von der Erde strebt.
Es gibt die Entropie, die ganz
viel spielt, und jetzt nun gilt’s
zu seh’n wie alles das im Tanz
zu ein’m Geschenk verschmilzt.
Geschenktes Leben inkarniert
in jedem, der’s empfing
und jetzt hier atmend meditiert,
von Staubwelten umringt.
Indem uns die Meditation
in das was ist versenkt,
enthüllt sie was uns innewohnt,
uns und die Welt beschenkt.
Die große Mannigfaltigkeit
der Spiele in uns treibt
voran des Leibes Einigkeit
die sie sich einverleibt.
In uns folgt jeweils ein System
von spielenden Akteur’n
gemeinsam einem Ablauf dem
sie alle angehör’n.
Er läuft allzeit synchron und frei
durch jedes Glied zugleich,
durch jede Zelle uns’res drei-
dimensionalen Fleischs.
Der Lebenslauf durchläuft die Zeit,
die Sammlung aller schon
durchlauf’nen Stunden, aufgereiht
als vierte Dimension.
Der Ablauf uns’rer Leben wiegt
uns stets von ein’m Moment
zum nächsten bis er einst versiegt.
Er ist nicht permanent.
Das Jetzt das wir hier spür’n ist wie
ein Punkt im Ablauf all
der Leben die hier spür’n und die
sind vierdimensional.
Beleuchten wir uns in der Zeit,
uns dehnend strömend in
Momenten der Vergangenheit,
auf zukünftige hin.
So leicht wir atmen, kommt der Sinn:
wir alle war’n zuletzt
in vorigen Momenten drin,
die echt war’n so wie jetzt.
So der Moment der Ankunft hier,
wo wir gerade sind.
Wir war’n dabei, den haben wir
in uns’ren Leben drin.
Die Leben, die wir leben, sind
gefädelt durch den Tag
und führ’n zurück bis er beginnt
wie er begonn’n hab’n mag.
Die Leben die wir führen führ’n
aus Jetzt und Hier heraus
und dehnen sich, ganz leicht zu spür’n,
in früh’re Jahre aus.
Wo war’n wir denn vor sieben Jahr’n?
Der Strom des Lebens flicht
durch was wir taten, was wir sah’n,
erinnert oder nicht.
Momente schließen uns nicht ein.
Wir haben sie erlebt.
Das Leben selbst, das sie vereint,
ist durch die Zeit gewebt.
Es strömt in all’n Momenten drin
der Ablauf uns’res Seins.
All uns’re jüng’ren Formen sind
doch eins, sind Unsereins.
Entspannt dem folgend, achtsam, leicht
könn’n wir noch weiter geh’n
als unsere Erinn’rung reicht,
und uns als Babys seh’n.
Wir reisen durch was davor kam
und reichen mühelos
bis wo und wann wir Form annahm’n
in uns’rer Mütter Schoß.
Jetzt atmen wir aus eig’ner Kraft.
Doch wurden wir dereinst
beatmet: eine Schwangerschaft.
Zwei atmeten als eins.
Stromaufwärts bis zum Chromosom,
zur Zeugung, wo sich zeigt
wie wir entsteh’n, indem der Strom
von Eltern sich verzweigt.
Der Lebensstrom, der durch uns geht,
von dem der Eltern aus,
entsprießt aus Kontinuität,
dem Einzelnen voraus.
Und wer von uns Geschwister hat,
weiß dass dort Leben fließt,
wie Knospen, wie ein and’res Blatt
demselben Zweig entsprießt.
Geschwister sind getrennt, doch kaum
verhüllt macht dieses Band
sie auch zu Zweigen eines Baums,
zu Fingern einer Hand.
Und das ist lang noch nicht der Grund
der Ahnenlinien,
durch Mütter uns’rer Mütter und
die Großfamilien.
Sie alle hatten Eltern, teils
mit mehr als einem Kind,
entfernt Verwandte die jeweils
jetzt weit dort draußen sind.
Dass jemand zur Familie und
zu Unsereins gehört,
wird manchmal als Gefühl profund
verbunden seins verspürt.
Stammbäume reichen aber weit.
Auch uns’re eigenen
sind älter und weit mehr verzweigt
als wir bewusst erkenn’n.
Wie wir sind and’re Zweige Bahn’n
des Lebens, die vor Jahr’n
entsprossen uns’ren eig’nen Ahn’n
die sie dereinst gebar’n.
So viele Menschen sind verwandt
mit jedem von uns hier,
die meisten fern und unbekannt,
doch so real wie wir.
Wir sind verbunden durch die Zeit
als vierte Dimension
zu Stammbäumen als Wirklichkeit
statt bloßer Abstraktion.
Zu Vorfahr’n von uns allen hier
zählt jeder Menschenschlag,
vom Sklaven bis zum Kavalier,
mal Jäger, mal gejagt.
Denn aller Menschen Herkunft reicht
durch Zeitalter und der’n
vergess’ne Reiche an vielleicht
noch unerforschten Meer’n.
Letztendlich mündet jede Bahn
von uns zurück hinein
in allerseits geteilte Ahn’n
von uns, von unsereins.
Verwandt sind wir, unzweifelhaft.
Wir sind die nur einstweil’n
entfremdete Nachkommenschaft
der Vorfahr’n die wir teil’n.
Die sind der Grund, dass alle die
wir selbst in all den Jahr’n
getroffen haben, irgendwie
Verwandte von uns war’n.
Die selben Vorfahr’n schufen uns
und ihre fingen schon
mit Kochen und manch and’rer Kunst
die Welt an, wo wir wohn’n.
Die Affen, denen wir entstamm’n,
hab’n vieles nicht geseh’n,
doch sie sind wie es zu uns kam,
warum wir aufrecht geh’n.
Geschwister mancher Ahnen ging’n
und wuchsen anders auf,
zu and’ren Affen, allerdings:
Verwandte von uns auch.
Ein Erbe teilend gingen wir
gemeinsam einst hervor
aus Eichhörnchen vergleichbar’n Tier’n
und Spitzmäusen davor.
All das ist Frucht der Fruchtbarkeit
der Vierfüßler an Land.
Auch deren Vielgestaltigkeit
ist mit uns hier verwandt.
Noch tiefer, noch ein ganzes Stück,
führt uns’re Lebensbahn.
Vierhundert Jahrmillion’n zurück
sind Fische uns’re Ahn’n.
Das große Lebenszweigwerk webt
uns wunderbar exakt
zusammen mit all dem was lebt
und Wirbelsäulen hat.
Noch früh’re Vorfahr’n, mit enorm
verschiedn’n Körpern stell’n
den Weg zurück zur ersten Form
des Lebens: einzeln’n Zell’n.
Wir atmen, wie sie alle auch
geatmet haben, seit
die Zell’n den Sauerstoffgebrauch
vererbten durch die Zeit.
Die gleiche DNA beweist
die gleiche Herkunft all
der Form’n in den’n das Leben reist,
auf Erden überall.
Ein Stamm- und Lebensbaum, mit dem
das Leben selbst entstand,
als etwas lebloses trotzdem
was lebendes erfand.
Als Kettenreaktion’n begann’n
einander zu umgarn’n,
fing’n Zyklen und das Leben an,
vor vier Milliarden Jahr’n.
Die ausgedehnte Wölbung des
Planeten wo wir sind
bewuchs seitdem ein lebendes
Geäst, das sie umspinnt.
Das Leben streckte Sprossen aus
in vielerlei Gestalt,
wie in Meditation durchaus
erspürbar widerhallt.
Das Leben als Familie
eint jeden weit und breit
mit jeglicher Fossilie
aus der Vergangenheit.
Begegnung lässt uns uns erkenn’n,
dass wir einander spür’n,
wie Zweige eines Baumes wenn
sie sich im Wind berühr’n.
Im Vierdimensionalen sind
die Zweige alle eins,
das jetzt ein Teil zu seh’n beginnt
als ganzes Unsereins.
Im gegenwärtigen Moment
erscheint’s getrennt, zerfällt’s.
Doch jenseits von ihm, ungetrennt,
sind wir das Leben selbst.
Was lebend in uns atmet, reicht
entlang des Lebensbands
weit über uns hinaus und gleich
spür’n wir es einmal ganz.
Des Lebens viele Zweige sind
in allen Meer’n zuhaus
auf Land und tief im Boden drin
und in die Luft hinaus.
In ihnen lebt das Leben selbst.
In Tier- und Pflanzenschar
und immer neuen Formen stellt’s
sich unaufhörlich dar.
Was jede Form auch immer tut,
das Leben selbst verleiht
die Kraft, auf der das Tun beruht
und jede Fähigkeit.
Was jeder Schnabel, jeder Mund
auch immer diskutiert,
wird angestimmt vom Leben und
von Unsereins gehört.
Aus allen uns’ren Augen sieht
das Leben selbst heraus.
Auf allen uns’ren Füßen zieht
es weiter und voraus.
Mit allen uns’ren Blättern trinkt
es Sonnenenergie.
In alle uns’re Formen bringt
und transportiert es sie.
Lebendig sein heißt deshalb stets
ein Teil von dem zu sein,
was unser Sterben überlebt;
dem Leben allgemein.
Meditation, die uns jetzt hier
auf alles das besinnt,
erlaubt uns zu erspür’n dass wir
die Biosphäre sind.
Wir selbst und jedes Wesen, dem
wir gegenüber schein’n,
sind Teil von etwas Größerem.
Als Leben sind wir eins.
Sind alle Leben Teil des ein’n
kompletten Lebensbunds,
sind alle eins, sind wir allein.
Es gibt nur eins von uns.
Zu jedem ander’n Exemplar
ist Weltraum zu durchquer’n.
Die Erde ist was uns gebar,
nicht wo wir hingehör’n.
Auf Erden fing das Leben an,
doch geht die Welt entzwei.
Wie lang hier Leben leben kann
ist größtenteils vorbei.
In einer Jahrmilliarde wird
die Sonne riesengroß,
wird alles Leben hier verdörrt,
vernichtet, chancenlos.
Und das meint uns, denn wir sind gleich
mit was die Sonne dann
vernichtet, wenn des Lebens Reich
nicht weiter wachsen kann.
Verbunden als das Unsereins,
das jeden hier durchquert,
spür’n wir das Leben allgemein
als uns und schützenswert.
Als je ein Zweig am Lebensbaum,
der durch uns handeln kann,
geht sein Bedarf nach Lebensraum
uns ganz persönlich an.
Das Leben muss sich weit hinaus
vermehr’n, sonst sterben wir,
stirbt Unsereins als Ganzes aus
in diesem Kosmos hier.
Wie Vorfahren im Altertum
für uns’re Wirklichkeit,
gebührt uns Schande oder Ruhm
der Welt, die von uns bleibt.
Vernichten wir uns, machen wir
die Erde, wo’s uns gab,
zum Mahnmal unseres Krepier’ns,
zum unbeweinten Grab.
Erreichen wir Unendlichkeit,
pflanzt von der Erde aus
sich Leben fort, ist jetzt die Zeit
in seinem Elternhaus.
Denn streu’n wir Leben weit hinaus,
so sind wir seine Quell’n,
geh’n wir sein’n Formen so voraus
wie Affen oder Zell’n.
Für sie auf ihren Welten kann
die Erde hier nicht mehr
sein als verwunsch’nes Märchenland,
weit fort und lange her.
Was wird dann das Vermächtnis sein
das ihnen sich erhält?
Was geht in ihr Gedächtnis ein
von uns’rer ersten Welt?
Wohin auch immer sie noch zieh’n,
im Ursprung ihres Seins
erwartet sie das Wissen: sie
sind alle Unsereins.