Das ganze Leben, jedes Wort
und dieser Atem jetzt
erschein’n im Denken, jenem Ort
der alles das vernetzt.
Nehm’n wir das Denken selbst uns vor,
den Denkprozess hier drin.
Behaglich atmend wie zuvor,
schau’n wir zum Denken hin.
Wir alle kennen doch das Glück
wenn wir Versteh’n aufbau’n,
und das uns hilft, dass wir ein Stück
Verwirrung erst durchschau’n.
Versteh’n wir jetzt auch das Versteh’n
und was Gedanken tun,
wie die, die bauten, was wir seh’n,
den Ort, in dem wir ruh’n.
Zu sind die Augen, aber wir
erkenn’n den Ort, uns fällt
leicht ein wo wir sind alle hier,
im Raum und auf der Welt.
Doch vieles war vonnöten, um
das zu ermöglichen,
viel Arbeit zwischen Wahrnehmung
und was wir blind erkenn’n.
Die Augen, Ohren, Nase, Haut
berichten stets zu ihr’n
Verarbeitungs-Struktur’n, gebaut
zum Ordnen und Sortier’n.
Und längst nicht alles wird bemerkt.
Nicht alles was zurzeit
hier um und in uns rumfuhrwerkt
bedarf Aufmerksamkeit.
Die Welt ist groß, doch wir sind klein,
weshalb das Denken wählt
was aus dem großen Allgemein’n
erstaunt, was für uns zählt.
Details der Wahrnehmungen sind
zu zahlreich zum Sortier’n.
Wir überblicken, was wir in
Gedanken komprimier’n.
Der Grund dort unten hat Struktur,
aus Teil’n zusamm’ngefügt,
doch nennen wir das alles nur
den “Boden”, das genügt.
Bevor wir dieses… Wort… erkenn’n,
zerteilt das Hören schon
Geräusche in Phoneme, denn
das hilft der Kognition.
Erkannte Worte werden schlicht
verknüpft mit der Präsenz
der ausgedachten Übersicht
des jetzigen Moments.
Weil Luft sich an den Ohren regt
und Licht in Augen fällt
begreifen wir die unentwegt
vorhand’ne echte Welt.
Licht und Geräusch artikulier’n
was wirklich ist und fest
im Raum vorhanden und jetzt hier
uns sich abbilden lässt.
Auch Bilder in Erinnerung’n
wie wir zu Bildern kam’n
Zuhause und durch Schulbildung,
zu Landkarten mit Nam’n.
Die Bilder weisen uns den Weg
durch uns’re Wirklichkeit,
verleihen uns wohlüberlegt
die Übersichtlichkeit.
Dazu gehören Abstraktion’n,
die man im Land nicht sieht,
wie Name und Besitz von schon
bebildertem Gebiet.
Denn wir kartieren auch Ideen
in uns’rer Sicht der Welt,
in die wir ordnen, was uns den
Zusammenhang herstellt.
Die Bilder sind nicht Wirklichkeit!
Sie sind ja Bilder nur
und helfen dennoch, insoweit
von ähnlicher Struktur.
Sie stimmen nie in den genau’n
Details, sind falsch und grob.
Vielleicht woll’n wir ein’m Bild vertrau’n,
erscheint es gut erprobt.
Wir prüfen, wie verlässlich ein
Gedankenbild erscheint.
Wie sehr mag es wahrscheinlich sein?
Wie ernst ist es gemeint?
Sie prophezei’n manch Sachverhalt
betreffs der Wirklichkeit.
Wenn der nicht stimmt, verlier’n sie bald
Vertrau’n und Gültigkeit.
Besonders wichtig, wenn eins die
Auswirkungen durch das
was wir tun zeigt. Wodurch wird wie
wahrscheinlich werden was?
Zum Beispiel, eines nur von viel’n,
wär’n wir laut Bildern tot,
wenn wir von sehr weit oben fiel’n.
Das prüfen tut nicht Not.
Wie wunderbar uns sowas nützt!
Es heißt wir sterben nicht
in Wirklichkeit, das Abbild schützt
indem’s für uns zerbricht.
Und sagen Bilder gut voraus,
entsteht die Fähigkeit,
die Zukunft selbst zu wählen aus
ungleicher Möglichkeit.
Drum gab’s die inn’ren Bilder von
was draußen wirklich wär
schon vor den Menschen, war’n sie schon
für Tiere sehr viel wert.
Durch Bilder von wo Nahrung sei,
wo Feinde lauerten,
wo Freunde, kam Erfolg herbei.
Sie überdauerten.
Dann spielten wir das Kokelspiel,
dann wuchs das Bildorgan,
das denkt, was keinem Tier einfiel,
und Macht gab uns’ren Ahn’n.
Wir woll’n nicht nur, was Wahrheit ist.
Wir sind auch kreativ!
Gefährlich wird’s, wenn man vergisst,
was wahr ist, was fiktiv.
Verspielte Hirne haben gern
Verknüpfungen zu dicht
verbund’nen Bildern, um zu lern’n,
doch oftmals stimm’n sie nicht.
Durch falsche Bilder könn’n wir schlimm
Vom rechten Weg abkomm’n.
Wir prüfen, welche Bilder stimm’n,
um gut voranzukomm’n.
Wir suchen nach Unstimmigkeit
und lachen, weil sie heißt
ein Bild ist falsch und todgeweiht,
wie viele über “Geist”.
Gedanken sind zu schnell, zu klein
für Bilder in ihn’n drin
und fall’n uns Bilder für sie ein,
sind sie bereits dahin.
Betrachten wir Gedanken, seh’n
wir sie nicht separat,
nur einen Überblick, für den
ein einziger Raum hat.
Wir neigen deshalb beim Erkenn’n
des Denkens in uns meist
zu einem ganzen Ding und nenn‘n
das Trugbild dann den “Geist”.
Das scheint dann wie ein Chor der sich
entscheidet für ein Lied,
Gedanken klingen einstimmig,
ein Geist der sich geschieht.
Genau betrachtet ist der “Geist”
geflochten wie ein Zopf
aus viel’n Gedanken. Jeder reist
geschäftig durch den Kopf.
Das meiste, was man heute weiß,
lässt sich erst jetzt studier’n,
seit Wissenschaftler aus Details
ein bess’res Bild kreier’n.
Um Nachforschungen anzustell’n
begann’n sie meditier’n,
gezielt methodisch ganz speziell
Gedanken zu studier’n.
Gedanken zeigen transparent
ihr Bild, nicht das was denkt,
doch wer erkennen übt, erkennt
ihr’n Ablauf eingeschränkt.
Meditative Achtsamkeit
holt die Gedanken raus
aus transparenter Emsigkeit,
zieht Einsichten daraus.
Wenn Gifte die Gedanken stör’n
in ihrer Transparenz,
erleichtert das, sie zu studier’n
bei mangelnder Stringenz.
Das Studium des Hirnes macht
noch mehr vom Denken klar.
Drum haben wir das Hirn durchdacht,
zunächst wenn’s schadhaft war.
Bildgebende Verfahren nun
eröffnen, erst nicht gut,
doch wachsend, was Gehirne tun
und was sich darin tut.
In Blitzen fährt die Leiblichkeit
der Bilder integral
durch das Gehirn, durch Raum und Zeit
und vierdimensional.
Wie Menschen geh’n Gedanken die
sich treffen manchmal auf
einander ein, verknüpfen sie
ihr’n weiteren Verlauf.
Das gibt ihnen die Möglichkeit,
die Bilder der einstweil’n
gemeinten einen Wirklichkeit
zu einen und zu teil’n.
Verbinden sich Gedanken, so
erkenn’n wir das exakt.
Neuronen feuern dann synchron
in einem gleichen Takt.
Wir seh’n wie in Gedanken sehr
schnell Bild an Bild sich reiht,
durch Licht, Geruch und Ton aus der
erkannten Wirklichkeit.
Gelehrte in der Wissenschaft
woll’n, ganz wie im Gehirn
Gedanken, mit vereinter Kraft
die Wirklichkeit entwirr’n.
Die Bilder von der Welt passier’n
in sogenannten “Geistern”.
Die Wissenschaften funktionier’n
so ähnlich, nur gescheiter.
Wie Wissenschaft aus Evidenz
schlussfolgerungen baut,
gleicht Denken, das aus Kongruenz
von Bildern schließt, genau.
So haben wir seit langer Zeit
allmählich aufgeklärt
was tief in uns’rer Wirklichkeit
kein and’res Tier erfährt.
Wir sammeln wie kein and’res Tier
Verbesserungen an.
Mit bess’ren Bildern nähern wir
der Wirklichkeit uns an.
Gedanken sammeln Fakten wie
Grammatik stetig in
komplexeren Strukturen die
sich leicht zu merken sind.
Wir bilden Zukunft, wo die Fahrt
der Auswirkung’n hin lenkt,
in Sprache ab, weil uns’re Art
so gern grammatisch denkt.
Solch grobes Denken garantiert,
dass sich viel Irrtum zeigt.
Grammatisch denken karikiert
die Wirklichkeit, die schweigt.
Kein Mensch agiert im Endeffekt
allein auf weiter Flur
wie ein grammatisches Subjekt.
So denken Menschen nur.
Doch ungefähres Wissen hilft
schon mal, begnügen wir
uns erstmal mit was etwa gilt,
was nur approximiert.
Wir dachten mal, im Sturm wär Hass
von Göttern, die regier’n.
Das war Instinkt, wir nennen das
Anthropomorphisier’n.
Vermenschlichung mag uns einstmals
geholfen haben noch.
Auch das war’n Bilder, falscher als
die jetzigen jedoch.
Obwohl wir fehlgeh’n allezeit,
obwohl sich jeder irrt,
macht Lernen aus der Wirklichkeit
uns weniger verwirrt.
Wie die Neuronen harmonier’n
wenn Bilder sich verein’n,
lässt Lernen uns kommunizier’n
durch den Verstand allein.
Denn Bilder mit Wahrhaftigkeit
erwachsen allesamt
aus einzig einer Wirklichkeit.
Die Wahrheit führt zusamm’n.
Gedanken die Gehirne teil’n
entwächst sowas wie’n “Geist”,
mit Einmut, Einsichten bisweil’n,
die kein Tier sonst erreicht.
Was wir gemeinsam gut erkenn’n
ergibt ein Riesenbild
des Wissens, wie wir sowas nenn’n,
das wächst und weiter gilt.
Wir irren, stolpern, humpeln wild
voran, komm’n unverhofft
als erste zu ein’m neuen Bild.
Die Ersten sind wir oft.
Durch Teamwork und Bedachtsamkeit
hat unser großes Bild
Geheimnisse der Wirklichkeit
uns immer mehr enthüllt.
Es stimmt noch nicht, doch mehr und mehr,
und noch mehr Klarheit bringt
noch mehr Wahrhaftigkeit, so sehr
uns dieses Bild gelingt.
Gern haben wir dadurch entdeckt
und Irrtümer zerstört,
als Bildner in ein’m Großprojekt,
dem jeder angehört.
Wird so ein Bild, so lang und breit
gezeichnet und vereint,
verwechselt mit der Wirklichkeit,
kann’s eine Falle sein.
Denn über jedes Bild hinaus
dehnt doch die Wirklichkeit
sich unerschöpflich weiter aus
In die Unendlichkeit.
Je mehr sich Wirklichkeit erschließt,
wird auch mehr Glück entsteh’n
dass sie auch uns entstehen ließ
um ihre Pracht zu seh’n.
So viel war nötig, bis zuletzt
sich uns’re Brust erhebt,
Kraft atmet für das Denken jetzt
das alles das erlebt.
Denn jeglichen Gedanken hier,
Der auf die Wahrheit zielt,
sie liebt und spricht, verdanken wir
dem Sternenstaub, der spielt.
Das Ausmaß uns’rer Wirklichkeit
mit uns ganz tief darin
beflügelt tiefste Dankbarkeit,
die tief in uns beginnt.
Das Leben, das Geschenk der Welt,
genügt als Dank noch nicht.
Sie sei auch bildhaft dargestellt.
Wir bleiben neugierig.
In unserer Verschiedenheit
gibt doch ein jeder Acht
mit Augen einer Wirklichkeit,
die Bilder von sich macht.